Lokalpolitiker wollen Abhilfe schaffen
(NOZ vom 20.01.2025 | Anke Herbers-Gehrs) – Die Gemeinde Hagen aTW lässt sich ihr Engagement für Umwelt, Klima und Natur einiges kosten. Dabei böte zum Beispiel Abfallvermeidung durchaus Einsparpotenzial – wie bei den Entsorgungskosten der traditionellen Kirmes.
Im November hatte die CDU/FDP-Gruppe der Hagener Lokalpolitik die Gemeindeverwaltung gebeten zu prüfen, wie bei der beliebten Kirmes im September Abfall vermieden werden kann. 40 Kubikmeter Müll würden durch die Imbiss- und Verkaufsstände entstehen, die Entsorgung koste die Gemeinde jährlich rund 4000 Euro. Auch ein paar Vorschläge hatte die CDU/FDP-Gruppe dafür schon. So könne Mehrweggeschirr verwendet werden, eine Auftragsvergabe an eine Firma, die Spülservice und Logistik für Großevents anbietet, sei möglich. Im Hagener Ausschuss für Klima, Umwelt und Naturschutz (KUNA) gab nun die Verwaltung nach Prüfung und Rücksprache mit dem Schaustellerverband ihre Einschätzung der Möglichkeiten.
Dabei wird eine nachhaltigere Gestaltung der Kirmes ausdrücklich begrüßt. Bürgermeisterin Christine Möller teilte aber mit, dass sich ein Mehrwegsystem so schnell nicht umsetzen lasse. In diesem Jahr sei das nicht mehr möglich, die Umstellung sei für die Standbetreiber zu groß. Dennoch kann eine Verbesserung eingeführt werden, wie Stephan Franke vom Fachdienst für Ordnung ergänzte: So sollen demnächst Schalen und Besteck eingesetzt werden, die plastikfrei sind und aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Weitere Schritte auf dem Weg zur Müllvermeidung wie separates Sammeln und Trennen der Wertstoffe zum Beispiel in Abfallbehältern mit getrennten Fächern sollen für die Zukunft im Blick behalten werden. Auch die Einführung eines Pfandsystems für Mehrweggeschirr mit zentralen Rückgabestellen wird geprüft.
Zur Akzeptanz dieser Umstellung auf ein abfallreduziertes System sei allerdings zusätzlich Information und Aufklärung nötig, sowohl bei den Kirmesbesuchern als auch bei den Standbeschickern. „Dieser Gedanke muss in den Köpfen langsam Gestalt annehmen und reifen“, so Bürgermeisterin Christine Möller.
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