Quelle Text: Neue Osnabrücker Zeitung vom 3.5.2018:
Von Wolfgang Elbers:
Hagen. Riesenenttäuschung bei Oberschulleiter Simon Borgers und Bürgermeister Peter Gausmann: Die Zahlen für den zum neuen Schuljahr geplanten Start eines gymnasialen Angebots an der Oberschule im fünften Jahrgang reichen nicht.
Die notwendige Zielmarke von insgesamt 75 Schülern, davon 27 für den gymnasialen Zweig, ist mit nur etwas mehr als 50 Anmeldungen deutlich verfehlt worden. Das hat Hagens Bürgermeister Donnerstagabend in der Ratssitzung in seinem „Verwaltungsbericht“ öffentlich gemacht.
Gausmann: Niemand für möglich gehalten
Dabei waren die Hoffnungen im Vorfeld groß, durch die endlich zum Schuljahr 2018/19 erfolgte Genehmigung für einen gymnasialen Zweig den Schulstandort Hagen nachhaltig zu stärken. Doch Informationsabende und Werbeoffensive haben am Ende nicht den erhofften Erfolg gehabt. Bürgermeister Peter Gausmann: „Wir wussten, dass es angesichts der kurzen Vorbereitungsphase und den zahlenmäßig schwachen Jahrgängen, die jetzt bei uns bis 2022 nach der Grundschule in den fünften Jahrgang kommen, nicht einfach wird, die vorgegebenen Mindestzahlen zu erreichen. Aber dass wir noch unter der derzeitigen Fünftklässlerzahl von 62 Schülern geblieben sind, hat niemand für möglich gehalten.“
Oberschulleiter Simon Borgers hat Ende April das Kollegium über die Entwicklung informiert. Die rund zehn Eltern, die ihren Nachwuchs für den gymnasialen Zweig angemeldet haben, sind diese Woche darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass es dieses Angebot zum neuen Schuljahr nicht geben wird. Borgers: „Das Interesse an einem gymnasialen Angebot ist leider so gering, dass alle Vorgaben der Landesschulbehörde verfehlt werden.“ Die Anmeldezahlen bewegen sich nach seinen Angaben aber insgesamt im „normalen Bereich“, da berücksichtigt werden müsse, dass ein „geburtenschwacher Jahrgang“ in die SekI kommt. Borgers: „Wir liegen im langjährigen Mittel, dass rund 50 Prozent zu uns wechseln, werden aber jetzt nur zwei fünfte Klassen haben.“
Gespräch mit Landesschulbehörde
Ende Januar hatte die Landesschulbehörde der Gemeinde im dritten Anlauf die Genehmigung erteilt, an der Oberschule nach den Sommerferien von Klasse 5 ab aufsteigend einen gymnasialen Sek I-Zweig (bis Klasse 10) aufzubauen. Voraussetzung: eine Dreizügigkeit sowie mindestens 27 Schülerinnen und Schüler im gymnasialen Angebot.
Hagens Bürgermeister: „Wir werden jetzt die Gründe für die Anmeldezahlen genau analysieren.“ Seine Hoffnung: Dass die erteilte Genehmigung für einen gymnasialen Zweig Bestand hat und die Umsetzung erfolgen kann, wenn die Schülerzahlen dies hergeben. Gausmann: „Wir werden hier mit der Landesschulbehörde das Gespräche suchen, dass nicht noch einmal alle Genehmigungshürden genommen werden müssen.“