Traditionelles Grünkohlessen der Hagener CDU
Die derzeit grassierende Grippe- und Erkältungswelle machte auch vor einem Highlight im kommunalpolitischen Kalender in Hagen nicht halt: mit etwa 70 Mitgliedern und Unterstützern der Hagener Christdemokraten fiel die Teilnehmerzahl des traditionellen Grünkohlessens in diesem Jahr etwas geringer aus, hatte CDU-Vorsitzender Rainer Summe in den Vorjahren doch immer konstant um die 100 Gäste begrüßen dürfen.
„In der Tat mussten wir in den letzten Tagen eine Reihe von krankheitsbedingten Absagen entgegennehmen, aber das soll der Stimmung am heutigen Abend keinen Abbruch tun“, begrüßte Summe die Anwesenden auf dem Saal der Gaststätte Stock. Der Einladung der Hagener CDU waren neben den lokalen CDU-Mitgliedern zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Hagener Vereine und Verbände gefolgt und selbstverständlich fehlte auch Hagens Bürgermeisterin Christine Möller nicht.
„Als wir dieses Grünkohlessen im vergangenen Herbst terminiert hatten und die Planungen aufnahmen, haben wir noch nicht geahnt, dass wir in der Zwischenzeit den Bruch der Ampelkoalition und Neuwahlen erleben würden“, erläuterte Vorsitzender Rainer Summe in seiner Begrüßung. Man sei froh, dass der Wahlkampf nun vorbei sei und hoffe, dass die Verantwortlichen in Berlin nun zügig an die Arbeit gehen würden. „Wir haben als Hagen geliefert: unser Kandidat Dr. Mathias Middelberg hat in Hagen ein gutes Ergebnis erzielt, bei den Zweitstimmen konnten wir uns sogar noch verbessern. Mit 89,11 % liefert Hagen landkreisweit die höchste Wahlbeteiligung - das ist ein tolles Zeichen für unsere Demokratie“; so Summe. Mit Sorge blicke man auf das lokale Ergebnis der AfD: „Die 11,55 % sind zwar eines der schwächsten Ergebnisse der AfD im Landkreis, gleichwohl bereiten uns mehr als 1.000 Stimmen aus Hagen für diese rechtsextreme Partei natürlich Sorge. Als Hagener CDU werden wir alles dafür tun, diesen Trend zu stoppen“, machte Summe deutlich.
Wir machen im Kleinen vor, wie gute Politik funktionieren kann
Bürgermeisterin Christine Möller lobte in ihrem Grußwort die gute Zusammenarbeit mit der Hagener CDU sowie das gute Miteinander aller Parteien im Hagener Gemeinderat: „Wir machen im Kleinen vor, wie gute Politik funktionieren kann. Das zeigen zahlreiche Projekte, die wir auch 2025 gemeinsam angehen werden, wie etwa die Dorfkernsanierung, die Fertigstellung der Kindertagesstätte Goldbachtal oder die Aufwertung unseres Freibades durch eine Neugestaltung der Kleinkinderbereichs“, stellte die Bürgermeisterin heraus.
Natürlich durften auch die lokalen Abgeordneten nicht bei der Hagener Mahlzeit fehlen: neben dem Landtagsabgeordneten und CDU-Kreisvorsitzenden Christian Calderone waren auch der hiesige Landtagsabgeordnete Jonas Pohlmann und der frisch wiedergewählte Bundestagsabgeordneter Dr. Mathias Middelberg gern der Einladung nach Hagen gefolgt. Jonas Pohlmann machte deutlich, dass Hagen in vielerlei Hinsicht ein Vorbild für andere Kommunen sein könne: „Ihr packt hier viele Sachen an und macht euer schönes Dorf fit für die Zukunft. Und das ohne laute Streiterei, sondern im höchsten Maße lösungsorientiert. Das beweist, dass auch die Landesregierung den Kommunen wieder mehr Vertrauen statt immer neuer Vorschriften entgegenbringen sollte. Ihr wisst hier doch am besten, wie es laufen sollte, damit eine Sache zum Erfolg wird. Immer neue Gesetze und Verordnungen können das nicht regeln“, stellte Pohlmann klar.
Mit Spannung erwartet wurde angesichts der erst fünf Tage zurückliegenden Bundestagswahl natürlich das Statement von Dr. Mathias Middelberg, der durchaus selbstkritisch auf den zurückliegenden Wahlkampf zurückblickte. „Es war ein harter und zugespitzter Wahlkampf und sicherlich auch nicht immer fair und fehlerfrei – auch von uns als CDU nicht. Aber natürlich muss es in der demokratischen Mitte möglich sein und bleiben, ergebnisorientiert zu streiten und zu diskutieren“, so Middelberg. Dem Vorwurf, die CDU sei im Wahlkampf weit nach rechts und zu nah an die AfD gerückt, erteilte Middelberg eine klare Absage. „Im demokratischen Spektrum repräsentieren wir das bürgerlich-konservative Spektrum – das war so und bleibt so. Wir lassen uns nicht in die Nazi-Ecke stellen und setzen alles daran, die AfD zu entlarven und politisch irrelevant zu machen.“ Angesichts der Versäumnisse der Vergangenheit, aber auch der globalen Herausforderungen der Gegenwart, sei das eine Mammutaufgabe, so Middelberg, in dessen Ausführungen die Eilmeldung über das gescheiterte Gipfeltreffen im Weißen Haus zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump platzte. „Das zeigt, in welcher Welt wir heute leben und in welcher die neue Regierung wird agieren müssen. Dafür braucht es jetzt verantwortungsbewusstes und lösungsorientiertes Handeln von allen Akteuren.“
Neben den ernsten politischen Themen kam auch der Spaß bei der diesjährigen Hagener Mahlzeit nicht zu kurz. Routiniert wie in den Vorjahren führte Ratsvorsitzender Claus Molitor durch eine Tombola, bei der ein Präsentkorb sowie je zwei Reisen in den Landtag nach Hannover bzw. in den Bundestag nach Berlin glückliche Gewinner fanden.
Bildgalerie
