Zu schade, um nur Parkplatz zu sein
Hagen. Ein spannendes zukunftweisendes Projekt hat sich die CDU/FDP-Mehrheitsgruppe in Hagen zu Beginn des Jahres auf die Fahne geschrieben: Die Neugestaltung des Gibbenhoffs.
Am 28. September 2017 hatte der Gemeinderat den Erwerb der Immobilie Jahnstraße 4 beschlossen. Im Rahmen der Ortskernsanierung ist nun geplant, den historischen, ortsbildprägenden Gebäudeteil grundlegend zu sanieren und den dahinterliegenden Gebäuderiegel abzureißen. Hierdurch kann nicht nur das Gebäude modernisiert sondern auch neu- und bedarfsgerecht mit Arztpraxis und einem Wohnprojekt für junge Menschen mit Handicap genutzt werden.
„Diese Entwicklung ist von enormer Bedeutung für Hagen a.T.W. und wird daher von uns außerordentlich begrüßt“, ist sich die Gruppe einig.
Für die dadurch freiwerdende Fläche gelte es nun, eine ansprechende Gestaltung zu entwickeln. „Unsere Zielsetzung ist es, einen öffentlichen Platz mit Strahlkraft zu gestalten, der sich bei Jung und Alt großer Beliebtheit erfreut“, erklärt Bastian Spreckelmeyer, der Fraktionsvorsitzende die Pläne der Mehrheitsgruppe im Hagener Gemeinderat.
Bei diesem Filetstück direkt im Ortskern handelt es sich nicht nur um die Fläche der alten Schlachterei, sondern um den gesamten Gibbenhoff. Nur ein schlüssiges Gesamtkonzept, dass eine offene Anbindung des Platzes an vorhandene Strukturen schafft, komme dabei infrage.
Wir wollen einen Anziehungspunkt schaffen, der auch über unsere Gemeindegrenzen hinweg eine Magnetwirkung entfaltet. So soll dieser Platz nicht nur einen gelungenen Aufenthaltscharakter bekommen und zur Naherholung beitragen, sondern auch Frequenzbringer für unseren ortsansässigen Einzelhandel sein, ist im Antrag zu lesen, den die CDU/FDP-Gruppe eingebracht hat. In Frage kämen beispielsweise ein Wasserspielplatz oder auch wetterunabhängige Indoor-Spielmöglichkeiten. Dies sind erste Impulse für die bevorstehende Gestaltungsdiskussion.
„Uns ist klar, dass der Meinungsbildungsprozess in den Ratsgremien von einem professionellen Planer begleitet werden muss.“ Hierzu soll ein Planungsbüro beauftragt werden. Dieser Vorschlag ist nun auch im Planungsausschuss auf positive Resonanz gestoßen. Dabei ist auch deutlich geworden: Die richtige Idee zu finden, wird ein „längerer Prozess“.
„Bis es am Ende zu einem Beschluss kommt, wie der Gibbenhoff zu einem attraktiven Treffpunkt umgestaltet werden kann, wird einige Zeit nötig sein“. Das hat im Planungsausschuss Bernd Caffier von der Ortsplanungsfirma Baubecon deutlich gemacht, die im Auftrag der Kommune die Ortskernsanierung durchführt.
Hierzu könne man nach Ansicht des Ortsplaners einen Ideen-Workshop durchführen, einen Wettbewerb der Planungsbüros ausschreiben oder auch eine Planungswerkstatt in Erwägung ziehen, bei der mit interessierten Gruppen und Vereinen Ideen entwickelt werden.
Zuversichtlich ist auch Bürgermeister Peter Gausmann: „Wir haben bei der Ortskernsanierung in kurzer Zeit viel umgesetzt. Ich glaube, wir kriegen das hin.“ Er hält es auch für sinnvoll, zunächst eine öffentliche Umfrage bei Hagener Bürgern durchzuführen. In diese Richtung äußerte sich auch der Ratsvorsitzende Claus Molitor: „Unter den vorgestellten Möglichkeiten, ist ein Workshop unter Beteiligung von Vereinen, Verbänden, Verwaltung und Rat ein sinnvoller Einstieg, um erste Ideen zu bekommen.“