CDU Gemeindeverband Hagen a.T.W.

Glaubwürdig. Verlässlich. Bürgernah.

Ein Beispiel für kommunalen Umwelt- und Klimaschutz in Hagen: die für Biodiversität stehende bunte Wildblumwiese in Altenhagen an der Straße Hinter dem Ellenberg. Die hier zu sehende Aufnahme findet sich auch im gerade erschienenen Heimatkalender 2020 des Heimatvereins. Foto: Frauenheim/Heimatverein

Quelle Text: Neue Osnabrücker Zeitung vom 21.10.2019
Von Wolfgang Elbers:

Hagen. Der Hagener Rat hat gerade Ende September mit der einstimmig verabschiedeten Wohnbauförderrichtlinie ein Ausrufezeichen beim derzeit hochaktuellen Thema bezahlbarer Wohnraum gesetzt. Als nächstes sollen jetzt beim Klima- und Umweltschutz künftig kommunal nachhaltige Wege beschritten werden.

Die CDU-Mehrheitsfraktion hat den Antrag eingebracht, einen Prozess „klimafreundliche und nachhaltige Kommune“ zu entwickeln, und will damit die hier bereits in der Vergangenheit von Rat und Verwaltung getroffenen „guten und richtigen Entscheidungen“ weiterzuführen. Die inhaltlichen Punkte des CDU-Antrags dürften Mitte November auf der Tagesordnung des Umwelt- und Planungsausschusses stehen.

Prozess „über mehrere Jahre“

Langfristiger Prozess: Um in Zeiten der „Friday for future“-Bewegung und des Engagements junger Menschen für den Klimaschutz hier die Wichtigkeit nachhaltiger Lösungen der Gemeinde zu diesen Fragekomplexen heraus zu stellen, schlägt die CDU-Fraktion unter anderem vor, die Fachausschüsse umzustrukturieren. Der Planungsausschuss soll sich künftig auf die Fragen der Bauleitplanung konzentrieren und zusätzlich ein Ausschuss für Klima-, Umwelt- und Naturschutz eingerichtet werden.

Dies könnte möglicherweise bereits in der Ratssitzung  Mitte Dezember in die Tat umgesetzt werden. Für den dann folgenden Prozess, der eine Ist-Analyse, die Entwicklung von Handlungsfeldern sowie am Ende die Umsetzung von konkreten Maßnahmen beinhaltet, wird insgesamt ein sich „über mehrere Jahre“ erstreckender Zeitraum veranschlagt.

Die Bedeutung, die Klima- und Umweltaspekte künftig zukommen sollen, wird auch dadurch deutlich, dass der CDU-Antrag vorsieht, alle Ratsentscheidungen und -Beschlüsse in Zukunft mit einer Nachhaltigkeitsprüfung zu verbinden. Ziel sei hier, für ein „höchstmögliches Maß an Transparenz“ zu sorgen und einen vergleichbaren Prozess wie bei der  demografischen Entwicklung zu etablieren.

Einer der Favoriten der kleinen und großen Besucher des Parks Gummiwiese: Ein dort Mitte vergangenen Jahres auf Initiative des Umweltschutzbeauftragten Ulrich Elixmann und mit Unterstützung von drei Schülern unterhalb des St.-Anna-Stifts entstandene Insektenhotel – ein ökologisches Kleinod, das Wildbienen und anderen Insekten Nist- und Überwinterungshilfen bietet. Das Foto ist eines der Monatsblätter des gerade erschienenen Heimatkalenders 2020 (Foto: Manfred Bittner/Heimatverein).

Vorgesehene Projekte: Um die Kirschgemeinde zu einer „klimafreundlichen und nachweislich nachhaltig agierenden Kommune“ zu entwickeln, sind zum Beispiel „Freiflächen für Biodiversität“ vorgesehen. Hier geht es der CDU-Fraktion um das Anlegen „naturbelassener Biotope zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt und der Landschaftsstruktur“. Der damit verbundene Auftrag an die Verwaltung: „Geeignete Standorte“ für derartige Projekte vorzuschlagen und „Umsetzungsschritte aufzuzeigen“. Außerdem wird beantragt, zum Beispiel die Mittel für Maßnahmen wie das Borkenkäfer-Monitoring aufzustocken.

Weiter im CDU-Fokus steht auch die Optimierung des Nahverkehrs-Angebots. Nach dem realisierten 20-Minuten-Bustakt vom Ortszentrum aus  Richtung Osnabrück sollen jetzt die Verbesserung der Anbindung der Niedermark  sowie der Ausbau der innerörtlichen Bus-Verbindungen in Angriff genommen werden.

Nicht nur die CDU-Ratsmehrheit, auch die SPD-Fraktion hat mit einem Antrag deutlich gemacht, dass der Klimaschutz künftig ganz oben auf der Agenda der Gemeinde stehen muss. Für die Sozialdemokraten ist hier ein wichtiger Baustein der Ausbau regenerativer Energien durch die Steigerung der Zahl von Photovoltaik- und Solaranlagen.

Veränderung des Alltagsverhaltens

Die Gemeinde soll sich hier künftig „zukunftsorientiert“ aufstellen und zum Beispiel im Bebauungsplan vorgeben, die geplanten Häuser  zur Sonnenseite auszurichten. Außerdem schlägt die SPD-Fraktion vor, in Verbindung mit dem Energie-Versorger Ten zentrale Stromspeicher vorzusehen. Dadurch wäre es dann möglich, die von den Hausbesitzern nicht genutzte Energie der Photovoltaik-Anlagen zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung zu stellen.

Auch so genannte Nahwärme-Netze kann sich die SPD-Fraktion vorstellen. Durch eine Bohrung für das komplette Baugebiet sei es möglich, dass die Wärme aus dem Boden in Verbindung mit einer Wärmepumpe in den Wohnhäusern genutzt werden könne. Hier wird ein größeres Potenzial gesehen, da auch die Chance besteht, Fördermittel zu erhalten.

Veränderung des Verhaltens: Sowohl für CDU-Ratsmehrheit als auch SPD-Fraktion steht fest, dass ein langfristiger Prozess notwendig ist, um in der Gemeinde zu nachhaltigen Fortschritten in Sachen Klimaschutz zu kommen. Als ein zentraler Punkt wird  hier eine Veränderung des Alltagsverhaltens gesehen.

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:

CDU Gemeindeverband
Hagen a.T.W.


Rainer Summe
(1. Vorsitzender)

Mühlenweg 25
49170 Hagen a.T.W.
Tel. 0162/2789334